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MUSEUM

Die RETRO STATION

Die RETRO STATION bietet die Möglichkeit, die spannende Geschichte Recklinghausens zu entdecken und sich auf eine Zeitreise zu begeben! Im modern gestalteten Ausstellungsbereich präsentiert das Institut für Stadtgeschichte zahlreiche Ausstellungsstücke, die für die Entwicklung Recklinghausens von Bedeutung sind.

Die Ausstellung besteht aus drei Teilbereichen: Die Entwicklung der Stadt bis um das Jahr 1900, die Geschichte des Bergbaus in der Region und die Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Im Verlauf des Rundgangs lassen sich die wichtigsten Stationen von der frühen Besiedlung der Region bis zur Gegenwart erschließen.

1. Die Entwicklung der Stadt bis in das Jahr 1900


Von der frühen Besiedlung des Recklinghäuser Umlandes künden zahlreiche archäologische Funde, in der Ausstellung vertreten durch Objekte aus Steinzeit, Bronzezeit, germanischer und merowingischer Epoche. Besondere Highlights sind ein mittelalterlicher Baumstammbrunnen und Teile der Stadtmauer aus der Zeit um 1360.

Die offizielle Erhebung zur Stadt 1236 repräsentieren mittelalterliche Waffen und Münzen, Glaube und Kirche sind durch Skulpturen und Gemälde aus Spätmittelalter und früher Neuzeit vertreten. Das Handwerk wird am Beispiel des Spinnens und Webens thematisiert.

Eine Feuerstelle und Mobiliar aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zeigen die typische Ausstattung eines ehemaligen Ackerbürgerhauses. Die Engelsburg als Adelswohnsitz ist ebenfalls anhand von Möbeln repräsentiert. Die Entwicklung des Recklinghäuser Marktplatzes sowie des Stadtbildes lässt sich anhand von Gemälden und zahlreichen Grafiken nachvollziehen, komplettiert wird dies durch Kartenmaterial aus verschiedenen Epochen.

2. Die Geschichte des Bergbaus in der Region


In Recklinghausen wurde seit etwa 1870 Kohle abgebaut. Die Zechen „Recklinghausen I“, „König Ludwig“, „General Blumenthal“ und „Recklinghausen II“ verhalfen der Region zu wirtschaftlichem Aufschwung. Ab 1955 wurden erste Zechen zusammengelegt bzw. geschlossen, im Jahr 2001 endete schließlich das Zeitalter des Bergbaus in Recklinghausen.

Die Ausstellung zeigt die typische Einrichtung einer Kaue und die Nachbildung eines Strebs. Grubenlampen und Messgeräte machen die technische Entwicklung innerhalb des Bergbaus sichtbar, Kartenmaterial verdeutlicht zusätzlich die Intensität des Abbaus.

Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Präsentation von Naiver Kunst dar. Die Werke wurden von Recklinghäuser Bergleuten in ihrer Freizeit geschaffen, auf diese Weise setzten sie sich künstlerisch mit gesellschaftlichen Themen auseinander. Vertreten sind Skulpturen und Gemälde von Erich Bödeker, Franz Brandes, Friedrich Gerlach, Karl Hertmann und Max Valerius.

3. Die Ereignisse des 20. Jahrhunderts



Ausgehend von der Zeit des Ersten Weltkrieges thematisiert die Ausstellung die Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Begünstigt durch die Weltwirtschaftskrise 1929 konnte sich die NSDAP politisch schnell etablieren und gelangte 1933 an die Macht. Wie überall in Deutschland setzten extreme Repressalien und Verfolgungen ein, die auch in Recklinghausen deutliche Spuren hinterließen. Politisch Andersdenkende wurden aus ihren Ämtern entfernt, Juden wurden verfolgt und in Konzentrationslager deportiert und hingerichtet.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges beginnt die schwierige Zeit des Wiederaufbaus, in die auch die Entstehung der Recklinghäuser Ruhrfestspiele fällt. Als Gegenleistung für die Versorgung der Hamburger Theater mit Kohle etablierte sich hier ein einzigartiges Kulturfestival, das bis heute jährlich stattfindet.

Abschließend zeigt die Ausstellung den Komplex von Migration und Zuwanderung, wodurch die Bevölkerungsstruktur Recklinghausens immer wieder stark beeinflusst wurde.

Geschichte

Die RETRO STATION ist Nachfolgerin des ehemaligen Vestischen Museums, dessen Ursprung schon über 100 Jahre zurückliegt. Die Entstehung der Sammlung lässt sich bis zur Gründung des Vereins für Orts- und Heimatkunde im Jahr 1890 zurückverfolgen. In diesem Zusammenhang war es der Landrat Freiherr von Reitzenstein, der die Bevölkerung aufforderte, dem Verein „Altväter-Hausrat“ zu überlassen.

 

Die verschiedenen Sammlungsbereiche, die sich daraus ergaben, wurden ab 1922 für die Öffentlichkeit zugänglich und konnten im Keller des Rathauses besichtigt werden. Die Stadt übernahm die Trägerschaft des Vestischen Museums, der ab 1925 in gleicher Funktion noch ein Museumsverein unterstützend hinzutrat. Von 1927 bis 1935 war das Museum in der alten Turmschule am Kirchplatz untergebracht (heute Ikonen-Museum).

Das immense Anwachsen der Sammlung machte 1935 einen Umzug in das alte Gymnasium Petrinum erforderlich. Während des Nationalsozialismus verlor das Vestische Museum durch die Aktion „Entartete Kunst“ zahlreiche unersetzbare Kunstwerke. Das vorläufige Ende bescherte dem Museum ein Bombentreffer im November 1944. Die übrig gebliebenen Objekte verteilte man in verschiedene provisorische Depots im ganzen Stadtgebiet.

Aus Anlass des 90-jährigen Bestehens des Vestischen Museums veranstaltete Dr. Anneliese Schröder, damalige Leiterin der Recklinghäuser Museen, 1980 eine große Ausstellung. Nach mehreren Jahrzehnten war es der Öffentlichkeit erstmals wieder möglich, die wichtigsten Bestände zu besichtigen. Daraus ergaben sich intensive Bemühungen zur Wiedereinrichtung: 1988 konnte das Vestische Museum an der Hohenzollernstraße wiedereröffnet werden.

Seit 2003 gehörte die Ausstellung organisatorisch zum „Haus der Geschichte“, das eine Kooperation zwischen Stadtarchiv und VHS darstellte. 2010 wurden das vormalige Vestische Museum und das Stadtarchiv zum Institut für Stadtgeschichte zusammengeführt. Damit verbunden war die Aufgabe einer Neugestaltung des Dauerausstellungsbereiches, der künftig in erster Linie Stadtgeschichte präsentieren sollte. Dabei gesetzte Schwerpunkte bilden die Bergbaugeschichte, die NS-Zeit und die Migrationsgeschichte der Region.

Durch die Umgestaltung war die Ausstellung längerfristig nicht zugänglich. 2015 wurde die stadtgeschichtliche Dauerausstellung – die heute die Bezeichnung „RETRO STATION – Nächster Halt: Vergangenheit!“ trägt – in neugestalteter Form wiedereröffnet.